Ab dem 3. April 2025 werden Bewohnergemeinschaften in Spanien eine entscheidende Rolle bei der Regulierung touristischer Apartments in ihren Gebäuden spielen. Die Reform des "Ley de Propiedad Horizontal" (LPH) gibt den Bewohnern die Befugnis, über das Vorhandensein von Ferienvermietungen in ihrer Gemeinschaft zu entscheiden, mit dem Ziel, ein Gleichgewicht zwischen den Interessen von Eigentümern, Mietern und Touristen zu schaffen.
Neue befugnisse für bewohner
Eine der wichtigsten Änderungen dieser Reform besteht darin, dass Bewohner darüber abstimmen können, ob touristische Apartments in ihrem Gebäude erlaubt sind. Um eine Wohnung als Ferienunterkunft vermieten zu dürfen, ist die Zustimmung von mindestens drei Fünfteln der Eigentümer erforderlich. Darüber hinaus kann eine zusätzliche Gebühr für Eigentümer erhoben werden, die ihre Wohnung an Touristen vermieten, um die intensivere Nutzung gemeinschaftlicher Bereiche und mögliche Unannehmlichkeiten auszugleichen. Diese Gebühr darf jedoch 20 % des regulären Beitrags nicht überschreiten.
Auswirkungen auf eigentümer touristischer apartments
Eigentümer, die bereits Ferienwohnungen vermieten, können dies weiterhin tun, sofern sie die geltenden gesetzlichen Bestimmungen einhalten und über die erforderlichen Genehmigungen verfügen. Wer jedoch ohne Zustimmung der Gemeinschaft vermietet, kann mit Geldstrafen von bis zu 600.000 Euro rechnen, abhängig von der Gesetzgebung der jeweiligen autonomen Region.
Zudem erhalten Bewohner die Möglichkeit, Beschwerden gegen Eigentümer einzureichen, die ohne Genehmigung vermieten oder für Störungen sorgen. In solchen Fällen können sie sogar Schadensersatz fordern.
Eine offene debatte: vorteile und bedenken
Die Reform hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Viele Bewohner begrüßen die Maßnahme als Möglichkeit, die Auswirkungen des Massentourismus in Wohnvierteln einzuschränken. Andererseits haben Eigentümer touristischer Apartments und Vertreter des Tourismussektors ihre Besorgnis geäußert, da diese Einschränkungen ihre Rechte einschränken und der Wirtschaft schaden könnten.
Auch auf politischer Ebene gibt es unterschiedliche Meinungen. Parteien wie die PP und Vox haben sich gegen die Reform ausgesprochen und argumentiert, dass touristische Unterkünfte nur einen kleinen Teil des Wohnungsmarktes ausmachen und die Entscheidung über deren Nutzung den Eigentümern und nicht den Bewohnern überlassen werden sollte.
Ein neuer blick auf die tourismusregulierung in Spanien
Mit dieser Reform folgt Spanien dem Trend anderer europäischer Städte, die strengere Regeln für touristische Apartments eingeführt haben, um die Lebensqualität in Wohngebieten zu schützen. Ab dem 3. April haben Bewohnergemeinschaften ein mächtiges Instrument in der Hand, um die Zukunft ihrer Gebäude zu bestimmen – ein bedeutender Wendepunkt in der Regulierung der Ferienvermietung im Land.
Besitzen Sie eine Ferienwohnung? Dann ist es jetzt wichtiger denn je, über die Gesetzesänderungen informiert zu bleiben und zu prüfen, wie sie Ihre Tätigkeit beeinflussen. Konsultieren Sie Ihre Bewohnergemeinschaft und stellen Sie sicher, dass Sie die neuen Vorschriften einhalten, um Geldstrafen zu vermeiden!